Naturwunder am Schwarzen Meer – Faszination Donaudelta
Das Donaudelta liegt dort, wo die Donau ins Schwarze Meer mündet. Nach dem Wolgadelta ist es das zweitgrösste Delta Europas, ein Gebiet von 5800 km². 72% stehen unter Naturschutz. Auwälder, Seitenarme, Seen, Europas grösste Schilfrohrgebiete und extreme Trockenbiotope auf den Dünen machen das Donaudelta zu einer ökologischen Wunderwelt. Das Donaudelta ist seit 1991 ein UNESCO-Biosphärenreservat.
Unzählige Tiere und Pflanzen
Im Biosphärenreservat konnten bisher etwa 5200 Tier- und Pflanzenarten katalogisiert werden. Die eng miteinander verbundenen Lebensräume wie Röhrichte, schwimmende Inseln, Altarme und Seen, Auwälder und extreme Trockenbiotope in den Dünen bilden im Mündungsgebiet ein einzigartiges Netzwerk von über 30 Ökosystemen. Manche dieser Arten gelten als selten oder vom Aussterben bedroht. Das Reservat beherbergt das weltweit grösste zusammenhängende Schilfrohrgebiet und ein bedeutendes Vogelschutzreservat mit der grössten Kolonien des Rosapelikans und der zweitgrössten des Krauskopfpelikans Europas.
Der Pelikan ist das Symbol des Deltas. Hier ist Europas bedeutendste Kolonie beheimatet: 7000 Exemplare des grössten Wasser- und schwersten Flugvogels der Erde leben im Donaudelta. Bis zur politischen Wende 1989 waren die Fisch fressenden Pelikane manchem Angriff der Fischer ausgesetzt. Heute schwimmen die mächtigen Vögel majestätisch auf dem Wasser und ziehen geschützt ihre Nachkommen auf.
Doch das Donaudelta ist nicht nur für den Pelikan ein Paradies. In besonders geschützten Teilen des Deltas nisten riesige Vogelkolonien. Zahlreich vertreten ist zum Beispiel der grosse Kormoran. Auch im Wasser tummeln sich selten gewordene Tiere wie der Stör. Dieser Fisch war ursprünglich so zahlreich, dass der Kaviar (die Eier des Störs) ein gewöhnliches Lebensmittel war. Dank des Donaudeltas finden die Fische wieder Laichplätze. Eine Sensation des Donaudeltas sind auch die riesigen Seerosenfelder. So weit das Auge reicht, bedecken die grossen Blätter mit ihren gelben Blüten das Wasser.
Mit offenen Armen zum Meer – die drei Mündungsarme
Das Donaudelta formte sich vor mehr als 10'000 Jahren aus einer Bucht. Zu dieser Zeit lag der Meeresspiegel an dieser Stelle zwischen 50 und 60 Metern unter seiner heutigen Höhe. Durch Ablagerungen von Milliarden Tonnen von Schwemmstoffen bildete sich das heutige Delta. In Verbindung mit Strömungen und Wellen bildete sich ein Labyrinth aus Kanälen, Seen und Schilf. Im Wirrwarr des Wasserlabyrinths winden sich drei Flussarme:
Der Sfântu-Gheorghe-Arm (70 km lang) im Süden, ist der noch am meisten naturbelassen und ist der älteste Donauarm. Er bildete als erster Arm sein eigenes Delta. Mit rund 80 Millionen Tonnen Schwebstoffen pro Jahr wächst sein Delta zur Zeit weiter ins Meer hinein.
Der Sulinaarm (62 km lang) entwickelte sich in den Ablagerungen des Sfântu-Gheorghe-Arms und übernahm dabei einen immer grösseren Zufluss an Sedimenten, wobei er sein eigenes Delta formte. Er wächst aktuell nicht mehr. Durch das Errichten von weit ins Meer hineinragenden Betonmauern zur Sicherung der Verkehrswege für die Schifffahrt werden nun die Schwebstoffe aus dem Delta hinausgeführt und dienen nicht mehr dem Küstenaufbau.
Der Hafen von Chilia Veche am Chiliaarm (mit einer Länge von 116 km lang der grösste der drei Donauarme) als rumänisch-ukrainische Staatsgrenze im Norden war im 15. Jahrhundert noch fünf Kilometer vom Meer entfernt, heute sind es etwa 30 Kilometer. An diesem stark sedimentierenden Arm schiebt sich die Küstenlinie gegenwärtig um vier bis fünf Meter pro Jahr weiter vor.
Das Netzwerk aus zahlreichen Seitenarmen, einiger kleinerer Flüsse, Kanälen und Seitenkanälen durchzieht die Ebene und bestimmt die Bewegung des Wassers durch und um das Delta. Diese Wasserwege erweitern sich vielfach zu Seen und Brackwasserlagunen.
Auf sanfte Tour ins Weltnaturerbe Donaudelta
Am Ende ihrer langen Reise durch halb Europa zeigt die Donau nochmal ein ganz anderes Gesicht. 80 km vor dem Schwarzen Meer fächert sie sich auf zu einem weitverzweigten Wasserlabyrinth: Das Biosphärenreservat Donaudelta, grösstes Schilfgebiet der Erde, seit 1991 UNESCO-Weltnaturerbe. Das Wasser bestimmt hier den Lebensrhythmus. Wo heute noch ein See ist, liegt morgen schon eine Schilfinsel. Die wenigen Dörfer sind nur per Boot erreichbar. Hier lebt die russischsprachige Minderheit der Lipowaner vom Fischfang. Ihre Interessen gilt es mit den Zielen des Naturschutzes in Einklang zu bringen.
• Bootsexkursion durchs Delta, 4 Std.
• im Ausflugspaket
Auch wir übernehmen Verantwortung für das einzigartige Ökosystem Donaudelta und engagieren uns vor Ort für nachhaltiges Wirtschaften und sanften Tourismus.
Ein schützenswertes Paradies – unser Engagement im Donaudelta